4 Dinge, die Männer am weiblichen Orgasmus irritieren
1. “Warum sind nur wir nach dem Höhepunkt so müde?”
Während viele Frauen nach dem Höhepunkt in einen aktiven Rausch der Endorphine eintauchen, sind Männer oft kaum noch in der Lage eine sinnvolle Konversation zu führen. Tatsächlich betrifft die postkoitale Müdigkeit, also die Müdigkeit nach dem Koitus, laut Umfragen Männer stärker als Frauen. In einer Umfrage unter 10.000 britischen Männern gaben 80 Prozent der Männer an, nach dem Koitus so tiefenentspannt zu sein, dass sie sofort einschlafen würden. Dem standen nur 46 Prozent der Frauen mit ähnlichen Angaben gegenüber.
Untersuchungen bei denen Männern nach dem Geschlechtsverkehr automatisch Blutproben entnommen wurden zeigten zudem, dass bei vielen Männern nach dem Orgasmus ein rapider Abfall von Adrenalin und Noradrenalin und eine Zunahme von Oxytocin und Prolaktin im Körper einsetzt. Vergleichbare Daten für Frauen zeigten ebenfalls einen Anstieg von Prolaktin, jedoch auch einen Anstieg von Adrenalin und Noradrenalin.
Da Adrenalin und Noradrenalin eine Schlüsselrolle bei der zentralen Regelung des Niveaus von Wachheit haben, ist ein Abfall ein Indikator von Müdigkeit und ein Anstieg ein Indikator von Wachheit.
2. “Warum könnt ihr scheinbar in Endlosschleife kommen?”
Die Phasen die Männer und Frauen vor und während einem Orgasmus durchlaufen (Erregungs-, Plateau-, Orgasmus- und Rückbildungsphase) gleichen sich im Prinzip sehr stark. Bei Frauen steigt die Erregungskurve jedoch langsamer und bildet sich demnach auch langsamer zurück. Frauen verweilen also auch nach dem Orgasmus länger auf einem hohen Erregungsniveau. Das könnte wiederum der Grund dafür sein, dass viele Frauen relativ kurz hintereinander mehrere Orgasmen erleben können.
3. “Warum könnt ihr unterschiedliche Orgasmen erleben?”
Ebenso wie der weibliche Orgasmus an sich, sind auch die verschiedenen Orgasmus-Formen der Frau ein komplexes Thema. Grundsätzlich kann man zwischen dem klitoralen – hierbei wird durch die Stimulation der Klitoris Muskelspannung aufgebaut und durch Kontraktionen Energie freigesetzt, was schließlich den Höhepunkt auslöst – und dem (umstrittenen) vaginalen Orgasmus unterscheiden.
Tendenziell nimmt die Orgasmusfähigkeit von Frauen mit zunehmendem Alter und zunehmender sexueller Erfahrung zu. Frauen lernen oft erst mit der Zeit, durch welche Stimulationen sie am besten zum Orgasmus kommen, können ihr Körpergefühl präzisieren und an sexuellem Selbstbewusstsein gewinnen. Mit zunehmender Erfahrung können auch feine Abstufungen in den Stimulationsmöglichkeiten und im Empfinden erprobt werden, was wiederum das sexuelle Erlebnispotential erweitern kann.
4. “Warum sind eure Orgasmen so langlebig?”
Grundsätzlich erleben Frauen meist längere Orgasmen als Männer. Der Großteil der Männer kommt im Normalfall drei bis zwölf Sekunden lang. Um die Dauer der Höhepunkts auszuweiten, bedarf es regelmäßigem und gezieltem Training sowie der Anwendung spezieller Atemtechniken. Bei Frauen dauert der Orgasmus hingegen von Natur aus länger – mitunter kann er bis zu einer halben Minute andauern.