Negativer Orgasmus: Was es mit dem Phänomen auf sich hat
Nicht jeder Orgasmus ist gut! Wait whaaat?! Was kann an einem Höhepunkt schlecht sein, fragt ihr euch jetzt bestimmt. Experten sprechen sogar von negativen Orgasmen. Was es damit auf sich hat, verraten wir hier.
Forschende aus den USA liefern nun den Beweis: Gekommen ist nicht gleich glücklich!
Was ist ein negativer Orgasmus?
Beim Sex zum Höhepunkt zu kommen, ist für viele leider nicht selbstverständlich. Und obwohl man Sex genießen und auch dann echt gut finden kann, wenn man vielleicht nicht gekommen ist, kann es für manche Menschen ziemlich enttäuschend sein, wenn das Gegenüber keinen Orgasmus hatte. Ein Orgasmus gilt daher bei Frauen als auch Männern als DAS ultimative Ziel beim Sex. Und da liegt vielleicht auch das Problem.
Denn eine US-Studie legt nun nahe, dass ein sexueller Höhepunkt nicht automatisch mit Befriedigung und Glück gleichzusetzen ist. Wie die Forschenden der University of Michigan und der kanadischen Queens University herausgefunden haben, können Orgasmen tatsächlich einen negativen Beigeschmack haben.
Studie klärt auf
Innerhalb einer Studie wurden 726 Frauen und Männer nach ihrem Sexleben befragt. Dabei sollten die Teilnehmenden auch von ihren negativen Sex-Erfahrungen berichten. Diese ermöglichten es dem Forschungsteam herauszufinden, ob es einen negativen Orgasmus gibt und welche Auswirkungen er hat. Das verblüffende Ergebnis: 289 Menschen gaben an, schon einmal eine negative Orgasmus-Erfahrung gemacht zu haben.
Anhand der Aussagen konnten die Forschenden dann zwei Schlüsse ziehen. Zum einen, dass der Orgasmus nicht automatisch bedeutet, dass der Partner oder die Partnerin den Sex auch genossen hat.
Und zum anderen sollten die, die den Orgasmus während unerwünschter oder unfreiwilliger Begegnungen hatten, wissen, dass es nicht bedeutet, dass sie das Erlebte doch genossen oder gewollt haben. “Es ist in Ordnung, trotz Orgasmus gemischte oder komplett negative Gefühle über sexuelle Begegnungen zu haben.”, erklärten die Studienautorinnen Sara Chadwick und Sari van Anders gegenüber PsyPost.
Druck durch fehlende Orgasmen
Auch wenn wegen eines fehlenden Orgasmus Druck auf das Gegenüber ausgeübt wird, kann dies zu Frust und vermindertem Lustgefühl führen. Die Teilnehmenden berichteten von Erlebnissen, die ihre Beziehungen und psychische Gesundheit negativ beeinflussten. Einige der religiöseren Teilnehmenden fühlten sogar Scham oder Schuld.
Das Fazit: Orgasmen gäbe es bei gutem, schlechten, erzwungenen oder auch langweiligem Sex – der Höhepunkt sage daher nichts über die Qualität des Geschlechtsverkehrs oder die Beziehung der Beteiligten aus.
Der Rat der Studienautoren lautet daher: Communaction is key! Für guten Sex sollte nicht nur aufmerksam zugehört werden, sondern auch stets auf die Bedürfnisse des Partners oder der Partnerin eingegangen werden. Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, die Studie beweist aber leider, dass es eben nicht so ist.