„Das schaffe ich nicht“ – ein Satz, der viele von uns davon abhält, zu tun, was wir gerne wollen. Wer das Ganze jedoch geschickt angeht und sich die richtigen Ziele setzt, kann viel mehr erreichen, als sie oder er glaubt.

„Wer sein Ziel kennt, findet den Weg“ – so dachte der chinesische Philosoph Laozi. Wenn das so einfach wäre! Denn eigentlich meint die Mehrheit der Menschen, ihre Ziele und Träume zu kennen, während sie aber an der Verwirklichung scheitern. Was garantiert also, dass Lebensziele nicht nur Luftschlösser bleiben? Die folgenden Tipps zeigen, wie sich persönliche Projekte Schritt für Schritt realisieren lassen.

1. Ziele ermitteln – Was möchte ich eigentlich?

„Was ist mir wirklich wichtig?“ – Das ist die zentrale Frage, die bedeutende Lebensziele identifizieren kann. Doch das ist im Trubel des Alltags manchmal gar nicht so einfach. Schließlich erledigt jeder von uns täglich eine Vielzahl dringender Aufgaben und unterwirft sich einem eng gesteckten Zeitplan. Zu Stichtagen wie Silvester fällt dann plötzlich auf, dass auch im vergangenen Jahr die lang gehegten Ziele nicht erreicht wurden. Wo liegt hier der Fehler?

Wer Ziele setzen will, muss Prioritäten setzen können

Um herauszufinden, welche Vorhaben Kandidaten für echte Lebensziele sind, kann man einen Klassiker der Zeitmanagement-Methoden bemühen: die Eisenhower-Matrix. Das System, das nach General Dwight D. Eisenhower getauft wurde, weißt jede tägliche Aufgabe einer von vier Kategorien zu:

A) wichtig und dringend

B) wichtig und nicht dringend

C) nicht wichtig und dringend

D) nicht wichtig und nicht dringend.

Tätigkeiten in Haushalt, Kinderbetreuung und natürlich das Geldverdienen fallen in Kategorie A. Sie sind in erster Linie deshalb wichtig, weil sie bei Nichterledigen Probleme nach sich ziehen. Aufgaben der Kategorie C sind typische Zeiträuber, weil sie suggerieren, sie hätten Vorrang gegenüber wichtigen Projekten, die keine Deadline haben.

Die meisten Lebensziele jedoch fallen eher in Kategorie B. Wer eine Fremdsprache lernen will, mehr Sport treiben, oder endlich im Eigenheim leben möchte, statt Miete zu zahlen, hegt diese Wünsche aus einem tiefen persönlichen Bedürfnis heraus. Doch es folgen selten schädlichen Konsequenzen, wenn das Ziel ein paar Tage nicht aktiv angestrebt wird. Die Folge: Wichtige persönliche Ziele ordnen wir häufig den drängenden Themen des Alltags unter oder streichen sie im Zweifelsfall komplett vom Terminplan. Wer seine Ziele erreichen will, muss ihnen also im Leben reale Priorität einräumen.

2. Ziele klar formulieren

„Ich will wieder mehr Sport treiben“, ist zwar ein löblicher Vorsatz, taugt jedoch wenig als Ziel. Denn das menschliche Gehirn verlangt nach konkreten Anweisungen, um ein Vorhaben zielgerichtet verfolgen zu können. Im Idealfall heißt es dann: „Ich will nächstes Jahr am 20. April den Vienna 10K laufen und dabei eine Zeit unter 50 Minuten erreichen.“

Psychologen betonen, dass das Unterbewusstsein bei der Zielverfolgung nur dann mitzieht, wenn wir die Ziele klug formulieren. Daran angelehnt ist die Methode „SMART zielen“. SMART steht hier als Akronym für die wichtigsten Eigenschaften eines ausformulierten Ziels:

S: spezifisch

M: messbar

A: ausführbar

R: realistisch

T: terminiert

Für eine sportliche Frau im mittleren Alter hätte das oben genannte Ziel also durchaus alle wichtigen Kriterien.

3. Den Weg erleichtern: Ziele herunterbrechen

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Konfuzius´ Devise „Der Weg ist das Ziel“ beschreibt nicht nur asiatische Achtsamkeit, sondern lässt sich auch für strebsame Charaktere gut nutzen. Denn hier geht es nicht darum, im Jetzt aufzugehen und ferne Perspektiven aus den Augen zu verlieren. Vielmehr beschreibt die alte Weisheit, wie die Beschaffenheit des Weges darüber bestimmt, ob ein Ziel jemals erreicht wird. Ist der Weg einigermaßen bequem zu bewältigen, wird er langsam, aber sicher zum Ziel führen.

Konkret bedeutet das: Jeder sollte seine großen Ziele in kleinere Zwischenschritte aufgliedern, die bedeutend weniger Anstrengung erfordern. Ein 10-Kilometerlauf ist für Sportanfänger viel zu ambitioniert, doch drei Kilometer sind vielleicht machbar. Kluge Köpfe vergleichen ihren Startpunkt deshalb nüchtern mit dem anvisierten Ziel und zeichnen einen Plan, der eine langsame Steigerung vorsieht. Nur so sind kleine Erfolge zwischendrin garantiert und erhalten die Motivation.

4. Für jedes Ziel einen klaren Weg definieren

Wie das Ziel selbst, sollten auch die Einzelschritte des Projektes möglichst klar umrissen sein. Ein detaillierter Plan vermeidet, dass wir täglich eine neue Entscheidung dafür treffen müssen. Warum ist das so wichtig? Wissenschaftler haben festgestellt, dass die wachsende Anzahl der Entscheidungen, die wir fällen müssen, sich negativ auf unsere Selbstdisziplin auswirkt. Bis zu 20.000 Akte der Entscheidung vollführt unser Gehirn allein im täglichen Alltagsleben und jeder einzelne davon kostet Kraft.

Das geht so weit, dass Probanden, die ermutigt wurden, viele Konsumentscheidungen zu treffen, im Anschluss daran eine Matheaufgabe wesentlich schlechter lösen konnten als ausgeruhte Personen.

Weniger aktive Entscheidungen treffen müssen

Wer sich also am Abend noch zum Joggen aufraffen will, sollte das möglichst nicht spontan tun müssen, sondern lieber einem zwingenden Trainingsplan folgen. Denn bei festen Schemata im Alltag gehen einzelne Schritte schnell in den Bereich der Gewohnheit über. Gewohnheiten verlangen dem Gehirn allerdings nur ein Bruchteil der Energie ab wie aktive Entscheidungen, deshalb verfolgen wir sie bald automatisch.

Auch Einzelschritte lassen sich besser bewältigen, wenn man sie im Detail plant. Das bedeutet, statt auf einer To-Do-Liste knapp zu vermerken „Urlaub planen“, sollte dort stattdessen stehen: „Reisebüro X (Telefonnummer) anrufen und Vergleichsportal Y checken: Was kostet jeweils eine 7-tägige Reise nach Kreta?“

5. Stets nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen

Auf dem Weg zum persönlichen Ziel gilt es, flexibel zu bleiben. Denn bekanntlich gibt es viele Wege, die „nach Rom“ führen. Oft können neue Lösungsansätze das ganze Vorhaben viel einfacher machen.

Beispiel Sport: Auf die eigene Persönlichkeit abstimmen

In Eigenregie einem festgelegten Trainingsprogramm folgen – das fällt vielen Menschen schwer. Gerade gesellige Charaktere sollten sich stattdessen in ihrer Umgebung umsehen, ob es regelmäßige Lauftreffs und -gruppen gibt. Vielleicht lohnt sich auch ein Blick über den Tellerrand, der zum Ausprobieren neuer Sportarten inspiriert. Wer meint, von Natur aus wenig Selbstdisziplin zu besitzen, hat womöglich mehr Spaß an geführten Fitness-Kursen als an einsamen Jogging-Runden.

Beispiel Reise: durch pfiffige Lösungen Kosten sparen

Das geografische Traumziel ist hier schnell definiert. Allerdings sind viele Urlauber in puncto Unterkunft durchaus flexibel. Muss es ein Hotel sein oder genügen auch private Ferienwohnungen oder ein Youth-Hostel den eigenen Ansprüchen? Eventuell bietet sich auch ein Wohnungstausch mit Menschen aus der Ziel-Destination an? Sich darüber klarzuwerden, spart unter Umständen viel am Budget und lässt den Reisetraum eher in Erfüllung gehen. Auch in anderen Bereichen gibt es Möglichkeiten, die Ausgaben für den Urlaub niedrig zu halten.

Beispiel Eigenheim: Ohne Riesenbudget zum Traumhaus

Das persönliche Traumhaus trifft angehende Bauherren häufig wie die „Liebe auf den ersten Blick“. Wie viel die Immobilie kosten soll, ist dann in der Regel auch bekannt. Allerdings ist die Vielzahl von Kreditanbietern und Konditionen unübersichtlich und kompliziert. Viele Faktoren wie die Höhe des Eigenkapitals, die Laufzeit und die Sollzinsbindung haben Einfluss auf die Frage: Kann ich mir die monatliche Rate für das Traumhaus leisten? Wer Angebote für eine Baufinanzierung im ersten Schritt online vergleicht, erleichtert sich die Entscheidungsfindung enorm. Doch auch hier ist richtiges Vorgehen gefragt:

  • neben Effektivzinsen auch die Zinsspanne (abhängig von der Bonität) vergleichen
  • vorher die richtige Zinsbindung wählen
  • Leistungsmerkmale checken (Ratenaussetzungen, kostenfreie Sondertilgungen, bereitstellungsfreie Zeit)

6. Auch kleine Erfolg feiern

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Gerade bei Zielen, die jahrelanges Engagement erfordern, ist es schwer, kontinuierlich am Ball zu bleiben. Zwischenziele und konkrete Pläne helfen hier, das Vorhaben in gangbare Schritte zu unterteilen. Doch die Etappenziele sollten nicht einfach verstreichen, sondern würdig gefeiert werden. Am besten mit einer außergewöhnlichen Belohnung, die im Alltag nicht an der Tagesordnung ist. Dazu eignen sich

  • ein romantisches Essen im Restaurant
  • eine Massage
  • ein kleines Extra (Lippenstift, Accessoire), das Frau sich sonst nicht leisten würde
  • ein gemütliches Frühstück im Bett und ein entspannter Sonntagvormittag
  • ein Moment Freizeit im Café mit einer Freundin, den man sich im Alltagsstress sonst nicht gönnen würde

7. Möglichkeiten der Selbstmotivation nutzen

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Nicht an jedem Tag ist die eigene Motivation grenzenlos – häufig sind wir auf Unterstützung angewiesen. Wie können sich Zielstrebige also selbst motivieren, wenn die Disziplin bröckelt?

  • Tätigkeiten koppeln: Beim Ausdauersport, bei der Hausarbeit und beim Entrümpeln ist kaum Konzentration gefragt. Hier geht es eher um Durchhaltevermögen. Das lässt sich steigern, indem Sportler während des Trainings motivierende Lieblingssongs oder ein interessantes Hörbuch hören. Gerade Letzteres wirkt Wunder. Ist der Stoff fesselnd, laufen Training und Arbeit nebenbei ganz unbewusst und sind schlussendlich geschafft, obwohl vorher größte Unlust herrschte.
  • Den Start erleichtern: Häufig scheitern wir an winzigen Hürden, wenn wir Ziele verfolgen. Das Sporttrikot ist in der Wäsche, für das Fernstudium fehlen die passenden Textmarker und Klebenotizzettel – praktische Unannehmlichkeiten sind oft der Grund dafür, dass Menschen ein Vorhaben erst einmal liegenlassen. Kluge Köpfe präparieren ihr Umfeld so, dass es für einen nächsten Schritt zum Ziel kaum Überwindung braucht: Die gepackte Sporttasche, das passende Equipment zum Lernen, eine Liste mit wichtigen Telefonnummern – sie suggerieren, dass der Anfang bereits gemacht ist und es zum Weiterverfolgen des Ziels kaum mehr Anstrengung braucht.
  • Nur fünf Minuten: Wer immer wieder unter Motivationstiefs leidet oder am Erfolg zweifelt, sollte sich selbst behandeln, wie ein smarter Verkäufer einen unwilligen Kunden anspricht. Das bedeutet: Man überzeugt sich selbst, nur fünf Minuten am nächsten Schritt zum Ziel zu arbeiten, danach darf man aufhören, wenn man will. Der Effekt: Wer erst einmal fünf Minuten Training oder Lernen hinter sich gebracht hat, hört selten sofort auf, sondern macht weiter. „Wenn ich schon einmal dabei bin, kann ich noch …“, lautet hier die Formel zum Erfolg.

Das Ganze funktioniert auch in größerem Rahmen: Wer ständig zweifelt, ob selbstverordnetes Sparen, Trainieren oder Lernen überhaupt Sinn macht, sollte dem Projekt bewusst Zeit geben. „Ich verfolge dieses Ziel jetzt vier Wochen lang, danach kann ich mich immer noch dagegen entscheiden“, ist ein Satz, der die Angst nimmt, kopflos in die falsche Richtung zu laufen. Doch die Limitierung hat häufig gegenteilige Folgen: Wer erst einmal vier Wochen lang erlebt hat, wie sich zum Beispiel das Körpergefühl bei einer Ernährungsumstellung verbessert, der will gar nicht mehr zum alten Lebensstil zurückkehren.

8. Die eigene Fokussierung verbessern

Nicht das Definieren eines Ziels ist der schwierige Part, sondern dabeizubleiben, wenn auf dem Lebensweg Veränderungen und Ablenkungen auftauchen. Was können Zielstrebige tun, um ihren Fokus nicht aus den Augen zu verlieren?

  • Das Gedankenspiel mit der Zukunft: Wer sich um nötige Schritte drückt, kann sich leicht vor Augen führen, ob ihn das emotional weiterbringt. Dazu versetzen sich Unmotivierte einfach einige Stunden in die Zukunft und fragen sich: „Wie werde ich mich fühlen, wenn ich Schritt X absolviert habe? Wie werde ich mich fühlen, wenn ich mich davor gedrückt habe?“

Wer wissen will, ob es sich für das persönliche Glück auch wirklich lohnt, das gewählte Projekt zu verfolgen, kann dieses Experiment noch steigern: Zweifler sollten sich fragen, wie sie es am Ende ihres Lebens bewerten würden, das betreffende Ziel nicht erreicht zu haben. Wenn dies in den eigenen Augen ein großer Verlust wäre, sollte man alles daransetzen, sein Vorhaben zu realisieren.

  • Misserfolge gehören dazu: Wenn sich Thomas Alva Edison von einem Rückschlag hätte entmutigen lassen, würden wir heutzutage vielleicht noch auf Kerzenlicht angewiesen sein. Zumindest hätte jemand anderes die Lorbeeren für die Erfindung der Glühbirne geerntet.

Doch der amerikanische Erfinder hat sich auch von über 9000 gescheiterten Experimenten nicht aufhalten lassen und erzielte am Ende ein bahnbrechendes Resultat. Jeder, der ein Ziel verfolgt, sollte sich daher bewusstmachen: Rückschläge gehören immer dazu und fordern das Durchhaltevermögen heraus. Wahrer Erfolg misst sich an der Widerstandskraft gegen Enttäuschungen und Misserfolge.

Wer ist schon da, wo ich sein will?

Unterbewusst übernehmen wir Strategien und Geisteshaltungen aus unserer direkten Umwelt. Wer ein bestimmtes Projekt zum Erfolg führen will, sollte deshalb Zeit mit Menschen verbringen, die es schon geschafft haben. Das reizt zum Nachmachen und zeigt individuelle Strategien auf, die sich auf die eigene Situation übertragen lassen. So kann sich jeder ein passendes Vorbild suchen und sich von dieser Person gewisse Dinge abgucken.

9. Regelmäßig den Fortschritt kontrollieren

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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – das weiß jeder, der bereits einmal eine Diät gemacht hat. Das Ziel, sieben Kilo abzuspecken, lässt sich wesentlich leichter durchziehen, wenn es mindestens einmal in der Woche eine Verabredung mit der Waage gibt. Genussmenschen, die sich während der Diät nicht kontrollieren, finden hingegen Strategien, ihre Impulse zu rechtfertigen.

Da werden Kaloriengehalte falsch eingeschätzt oder sich versprochen, eine Leckerei mit einer zusätzlichen Sporteinheit zu kompensieren. Das alles geschieht nicht aus mangelnder Disziplin, sondern aus dem menschlichen Drang heraus, das eigene emotional gesteuerte Verhalten rational begründen zu wollen. Wir erliegen eben gern unserem Selbstbetrug.

10. Ziele bei Bedarf verändern

Ein schönes Auto, eine Südseereise, ein eigenes Pferd – viele Träume und Lebensziele entstehen bereits in jungen Jahren. Eigentlich ist es verwunderlich, wie stabil wir auch nach Jahrzehnten noch auf einem Kurs wandern, der uns unsere „Kindheitsträume“ erfüllen soll. Doch ist das eigentlich sinnvoll?

Menschen werden älter und verändern sich sowohl in ihren Wertvorstellungen als auch in ihren Lebenssituationen. Wer Kinder bekommt und Verantwortung trägt, hat Sicherheitsbedürfnisse, die junge Menschen zuweilen nicht nachvollziehen können. Auch Menschen, die einen Schicksalsschlag erlebt haben oder eine schwere Krankheit überstanden haben, erkennen plötzlich andere Dinge als wertvoll. Konsum bedeutet ihnen weniger, erfüllende soziale Beziehungen stattdessen mehr.

Deshalb sollte man Ziele nie jahrelang ungefragt verfolgen, sondern sie immer wieder mit den persönlichen Werten abgleichen:

  • Bin das noch ich?
  • Strebe ich nach Dingen, die mir wirklich wichtig sind?
  • Oder folge ich Modellbildern, die ich womöglich unbewusst von Eltern oder Medien übernommen habe?

Zu erkennen, dass ein bereits eingeschlagener Weg vielleicht nicht mehr zum adäquaten Ziel führt, ist dabei kein Beinbruch. Schließlich lassen sich aus jedem Lebensabschnitt wertvolle Erfahrungen ziehen, die Entscheidungen in der Zukunft erleichtern. Auch wenn diese zu ganz neuen Horizonten führt.

Die hedonistische Tretmühle – machen mich meine Ziele nachhaltig glücklich?

Schon Aristoteles (384 bis 322 v. Chr.) betonte, dass alle Anstrengungen des Menschen nur einen Zustand des Seelenfriedens (Eudaimonia) anstreben. Auch heute verfolgen wir Ziele, weil wir überzeugt sind, ihr Erreichen werde uns glücklich machen. Doch dieses Versprechen halten nicht viele der begehrten Güter auch ein. Wer hart arbeitet, um sich ein großes Auto, luxuriöse Designerkleidung oder teuren Schmuck leisten zu können, ist meist auf dem falschen Dampfer. Denn auf Konsum folgt kein dauerhaftes Glücksgefühl.

Im Gegenteil: Nach einigen Tagen bis Wochen hat sich das Gehirn an den neuen Lebensstandard gewöhnt und verlangt für sein Glücksempfinden eine höhere Dosis. Die betreffenden Menschen haben keine Wahl, als sich für den Kauf von weiteren Luxusgütern noch mehr zu verausgaben. Sie sind gefangen in einer „hedonistischen Tretmühle“.

Was sind dann gute Ziele?

Aus Langzeitstudien weiß man, das nicht Geld, sondern Gesundheit und soziale Kontakte am meisten zur Zufriedenheit beitragen. Auf die Ziele übertragen heißt das: Wir sollten unsere Anstrengungen vor allem in uns selbst, unsere Familie und unsere Liebsten investieren. Dabei ist Konsum nicht völlig ausgenommen: Eine gemeinsame Reise kostet zwar Geld, erzeugt dabei aber auch Bindung und Erinnerungen, die ein Leben lang bewahrt werden. Wer sich also für ein Ziel entscheiden soll, sollte den Wochenend-Trip mit Freunden dem Kauf einer teuren Handtasche vorziehen.

Fazit: Ziele ernsthaft verfolgen und erreichen

So häufig wie Menschen an ihren guten Neujahrsvorsätzen scheitern, könnte man glauben, die Zielstrebigkeit läge nur den wenigsten in den Genen. Doch Ziele erreicht man nicht mit Impulsivität, sondern mit klugen Strategien. Wer das verstanden hat, findet schnell die Methode, die in der individuellen Situation am besten funktioniert.