Ihr habt so selten Lust auf Sex, dass ihr ­bereits eine Vermissten­anzeige für eure ­Libido in Auftrag gegeben habt? Und ihr habt Angst, dass ihr verlernt habt, wie Sex eigentlich funktioniert? Da seid ihr nicht die
Einzigen – wie auch die miss-Community beweist! Unsere persönliche Dr. Summer, Sex-Expertin Paula Lambert, hat sich eure Probleme mal genauer angesehen.

Eines steht fest: Ihr seid nicht allein! Hier sind sechs eurer Fragen und sechs sehr hilfreiche Antworten von Paula!

Wohin ist meine Libdo verschwunden?

Anna, 24: “Seit der Pandemie ist meine Libido komplett eingeschränkt. Liegt das an der Pandemie oder vielleicht doch an der Pille? Was kann ich dagegen tun? Help!

Paula: “In Stress- und Ausnahmesituationen rea­giert der Körper häufig mit Libidoverlust – es gibt einfach andere Prioritäten. Ob es an der Pille liegt, kann ich nicht sagen, aber ich denke, es sind eher die ­äußeren Umstände daran schuld. Ein gesunder Nachtschlaf und Sport wirken Wunder. ­Übrigens trägt auch die Ernährung dazu bei, sich wohler zu fühlen: Verzichte für ein paar Wochen auf Gluten und Milch­produkte – die Wirkung ist erstaunlich!”

Wenn die Balance fehlt…

Karina, 34: “Ich habe durch Lockdown, Kurzarbeit und Co ständig frei, mein Mann arbeitet aber ganz normal. Kurz gesagt: Mann müde, Frau geil. Wie kann man da die Balance finden?”

Paula: “Kein Problem, meine Liebe! Mann abends müde, aber morgens nicht! Heißt: Am Abend darf er sich so richtig entspannen und ruhig auch verwöhnt werden – am ­Morgen wird er dafür nach einer ­schönen Vögelei zur Arbeit geschickt!

Wo bleibt die Romantik?

Ines, 23: “Mein Freund und ich kleben ständig aufeinander, da wir beide von zu Hause aus arbeiten. Aktuell gehen wir uns nur auf die Nerven, von romantischer oder gar erotischer Stimmung keine Spur. Was können wir ändern?”

Paula: “Richtet euch Verbotszonen ein. Von 9 bis 13 Uhr darf etwa das Wohnzimmer nicht betreten werden, weil du darin arbeitest; von 14 bis 18 Uhr darf er dann, und so weiter. Zur Mittagspause könnt ihr euch dann entweder gemeinsam treffen oder jeder etwas alleine machen. Wichtig ist Struktur, sonst geht ihr euch irgendwann an die Gurgel, weil keiner mehr alleine sein darf.

Testpflicht beim Daten?

Clara, 28: “Ich habe mich jetzt endlich dazu überwunden, mich wieder auf Tinder anzumelden. Jetzt wollen einige ein ­Treffen, was an sich ja toll ist, aber ich habe ­etwas Bedenken wegen Corona. Wie kann ich denn meinem zukünftigen Date am besten nahelegen, dass er sich vor ­unserem Treffen auf das Virus ­testen lassen soll, ohne gleich wie eine Hypochonderin rüberzukommen?”

Paula: “Dein Hypochonder-Problem verstehe ich gut: Irgendwie sollte es selbstverständlich sein, nach einem Test zu fragen, und trotzdem ist es irgendwie peinlich. Frag einfach! Wenn es dir wirklich richtig peinlich ist, schieb einen Verwandten oder die Arbeit vor, wo man darauf besteht – obwohl man natürlich nicht lügen soll. ­Gegenseitige Rücksichtnahme muss endlich selbst­verständlich werden.

Alles verlernt?

Saskia, 21: “Meine Freundin lebt in Chile, ich in ­Österreich. In den vergangenen zwölf Monaten haben wir uns kein einziges Mal gesehen, doch im Sommer plane ich, sie endlich wieder zu besuchen. Ich habe allerdings Angst, dass ich verlernt haben könnte, sie zu befriedigen, beziehungsweise dass sie sich ver­ändert hat, und ich nicht mehr weiß, was ihr gefällt. Was tun?”

Paula: “Das ist wie Fahrradfahren! Man verlernt es nicht – und zur Not gib deiner Unsicherheit ruhig Ausdruck. Das nimmt dir den Druck und führt dazu, dass ihr miteinander ins Gespräch kommt.”

Brauche ich überhaupt noch Sex?

Hannah, 31: “Ich habe aktuell sehr viel Stress durch Homeoffice und Co – dadurch gibt es auch keine Zweisamkeit mehr. Die ­Sache ist: Mich stört es nicht, dass wir weniger Sex haben. Hat das was zu ­bedeuten?”

Paula: “Das ist der blöde Gewöhnungseffekt – im Grunde reiner Selbsterhaltungstrieb in Zeiten, in denen eben nicht so viel los ist. Sexlust kann man aber ebenso an- wie ­abtrainieren. Also sieh es sportlich, ver­abredet euch dazu! Denn Sex ist vor allem Selbstpflege, macht gesund und schön – und sorgt für das Gefühl der Verbindung.”